WILHELM MENZE
1953 | Düsseldorf, Deutschland
FOTOGRAFIE: Beginn 1963 | Professionell seit 1976 | Eine unendliche Geschichte
AUSRÜSTUNG: FUJIFILM X
KURZVITA:
Bis Mitte 2014 arbeitete er an Auftragsprojekten für internationale Kunden. Seit 2015 fotografiert er ausschließlich auf der Kanareninsel Teneriffa. Er lebt dort und widmet sich seit mehr als 60 Jahren seiner großen Leidenschaft – der Fotografie.
Wilhelm Menze ist eine deutscher Fotograf, der vor allem für seine atmosphärischen, oft abstrakten und emotionalen Schwarz-Weiß-Aufnahmen bekannt ist. Seine Arbeiten bewegen sich häufig im Grenzbereich zwischen Fotografie und Malerei.
Kernelemente und Stilmerkmale seiner Fotografie:
Schwarz-Weiß-Ästhetik:
Dominant in seinem Werk. Die Reduktion auf Schwarz, Weiß und Grautöne verstärkt die emotionale Wirkung, lenkt den Fokus auf Formen, Licht, Schatten und Texturen.
Er nutzt starke Kontraste, aber auch subtile Grauabstufungen, um Tiefe und Stimmung zu erzeugen.
Bewegungsunschärfe und Langzeitbelichtung:
Ein zentrales und wiedererkennbares Element. Durch Langzeitbelichtungen und/oder bewusste Kamerabewegungen (Intentional Camera Movement - ICM) oder die Bewegung des Subjekts selbst entstehen verwischte, geisterhafte und dynamische Bilder.
Dies verleiht den Bildern eine traumähnliche, flüchtige Qualität und löst die Motive oft von ihrer konkreten Realität.
Impressionistischer und Malerischer Ansatz:
Seine Fotografien erinnern oft an impressionistische oder expressionistische Gemälde. Der Fokus liegt weniger auf dokumentarischer Schärfe und Detailtreue als auf der Vermittlung von Atmosphäre, Gefühl und subjektiver Wahrnehmung.
Konturen verschwimmen, Formen lösen sich auf, Licht wird zu Pinselstrichen.
Urbane Landschaften und menschliche Präsenz:
Häufige Motive sind städtische Umgebungen (z.B. Santa Cruz, Puerto de la Cruz, La Orotava, La Laguna), oft am Mittag oder am Nachmittag, bei Sonne und Wolken, was die atmosphärische Wirkung verstärkt.
Menschen erscheinen oft als anonyme, schemenhafte Figuren, die sich durch die Szenerie bewegen. Sie sind selten das Hauptmotiv, sondern eher Teil der Gesamtkomposition und des emotionalen Ausdrucks – sie verkörpern oft Gefühle wie Einsamkeit, Entfremdung oder Vergänglichkeit.
Emotionale Tiefe und Subjektivität:
Seine Bilder sind stark von persönlichen Emotionen und inneren Zuständen geprägt. Sie zielen darauf ab, beim Betrachter eine ähnliche emotionale Resonanz hervorzurufen.
Themen wie Melancholie, Nostalgie, Sehnsucht, aber auch ein Gefühl von Geheimnis und Stille sind oft spürbar.
Abstraktion:
Viele seiner Arbeiten bewegen sich an der Grenze zur Abstraktion oder sind vollständig abstrakt. Erkennbare Objekte werden zu reinen Formen, Linien und Flächen.
Serielle Arbeiten und Fotobücher:
Wilhelm veröffentlicht seine Arbeiten oft in Form von Fotobüchern. Diese Bücher sind sorgfältig kuratierte Serien, die eine narrative oder thematische Kohärenz aufweisen und oft eine poetische Qualität haben. Die Buchform scheint ein wichtiges Medium für seine künstlerische Vision zu sein.
Interpretation und Wirkung:
Wilhelms Fotografien laden den Betrachter ein, über das Offensichtliche hinauszublicken und eigene Assoziationen und Gefühle zu entwickeln.
Sie schaffen eine meditative, introspektive Stimmung.
Seine Technik des Verwischens und der Unschärfe kann als Metapher für Erinnerung, das Vergehen der Zeit oder die Flüchtigkeit des Augenblicks interpretiert werden.
Es geht ihm weniger um die Abbildung der Realität als um die Erschaffung einer "gefühlten Realität" oder einer inneren Landschaft.
Online-Präsenz:
Er ist aktiv auf sozialen Medien (insbesondere Facebooken) und hat eine eigene Webseite, www.Voll-Bokeh-Fotografie.es über die es seine Arbeiten und Bücher präsentiert.
Seine Werke werden auch von verschiedenen Online-Galerien und Fotografie-Plattformen gezeigt und besprochen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wilhelm Menze ein Künstler ist, der die Grenzen der traditionellen Fotografie auslotet und eine sehr persönliche, wiedererkennbare Bildsprache entwickelt hat. Seine Stärke liegt in der Fähigkeit, durch technische Meisterschaft (insbesondere im Umgang mit Licht und Bewegung) tief emotionale und atmosphärisch dichte Bilder zu schaffen, die den Betrachter berühren und zum Nachdenken anregen. Er hat sich eine Nische in der zeitgenössischen Kunstfotografie erarbeitet, die das Poetische und Subjektive betont.
Was bedeutet „Bokeh“ eigentlich?
Zitat Wikipedia:
„Das Bokeh (deutsche Aussprache [boˈkeː]; von japanisch 暈け, auch ぼけ oder ボケ geschrieben, boke [boke], ‚unscharf, verschwommen‘) ist ein in der Fotografie verwendeter Begriff für die Qualität eines Unschärfebereichs.“ (Zitat Ende)
Ein Fotograf nutzt das Bokeh, also die Unschärfe im Hintergrund, um sein Hauptmotiv freizustellen und hervorzuheben. Ein Teil des Bildes ist also unscharf, der andere scharf.
In meinen Bildern hingegen ist das gesamte Foto unscharf – also ein Voll-Bokeh.